Aserbaidschan
Allgemeine Informationen
Am 12.11.1995 trat eine per Referendum verabschiedete Verfassung in Kraft, welche Aserbaidschan zur Republik mit Präsidialsystem erklärte. Hierdurch gewann das 86600 km² große Land an politischer Stabilität. Mit der Aufnahme Aserbaidschans in den Europarat 2001 ist diesbezüglich ein weiterer wichtiger Schritt getan worden. Zudem unterhält man eine strategische Partnerschaft mit den USA, wobei Öl im Tausch mit technischem Know-how eine zentrale Rolle spielt. Ungeklärte Fragen um das von Armenien mitbeanspruchte Bergkarabach bürgen jedoch auch für die Zukunft noch immer Risiken, die jedoch momentan nicht akut scheinen.
Der im östlichen Teil Transkaukasiens liegende Staat grenzt im Nordwesten an Georgien, wo es mit dem Haupt- und Seitenkamm des Großen Kaukasus abschließt. Hier befinden sich auch Ausläufer des Kleinen Kaukasus mit vulkanischem Hochland. Im Westen liegt Armenien mit seinem Ararathochland. Das Kaspische Meer bildet eine natürliche Grenze im Osten. Im Süden befindet sich der Iran. Mit ihm teilt sich Aserbaidschan das Talyschgebirge. Im Kernland erstreckt sich das Kuratal und die Kura-Araks-Niederung, die sich zum Kaspischen Meer hin öffnet, so wie die Halbinsel Apscheron, auf der die Hauptstadt Baku liegt. Richtung Süden gelangt man in die Länkäranniederung, die vom Talyschgebirge beendet wird.
In der subtropischen Zone gelegen, zeigt das Klima Aserbaidschans reliefbedingte Unterschiede. In den Niederungen herrscht vorrangig Halbwüsten- und Steppenklima, wobei es im Juli zu den höchsten Temperaturen kommt. Durchschnittlich erreicht das Thermometer hier 25-27 Grad. Im Winter werden normalerweise 0-2 Grad gemessen. Die Länkäranniederung ist von den Temperaturen her nicht viel anders. Jedoch können hier bis zu 1800 mm Jahresniederschlag fallen, was das Sechsfache gegenüber dem restlichen Kernland ausmacht. Rund 11% der Fläche Aserbaidschans werden von Wald und Buschlandschaften bedeckt, wobei Eichen-, Buchen- und Kastanienbäume überwiegen.
Sehenswertes
Bereits die abwechslungsreiche Landschaft Aserbaidschans kann man als eine Fülle von Sehenswürdigkeiten betrachten, die immer wieder für Faszination sorgen. Einen umfangreichen Eindruck von der Aserbaidschanischen Kultur bekommt man in der Hauptstadt Baku direkt am Kaspischen Meer. Hier sorgen einige Museen für Einblicke in Kunst, Geschichte und Religion. Das Museum für Teppiche und angewandte Kunst ist eines davon. Aber auch verschiedenste Bauwerke, vor allem im Stadtzentrum, geben Auskunft über eine für Mitteleuropäer fremde Kultur. 62% der Einwohner Aserbaidschans sind schiitische und 26% sunnitische Muslime. Dies spiegelt sich auch in der Architektur des Landes wieder, die vom „Orientalischen Flair“ geprägt ist.
Der Hauptbahnhof beispielsweise wurde nach dem Vorbild einer Koranschule gebaut. Doch auch in anderen Gegenden wird man immer wieder fündig, wenn es um Entdeckung einzigartige Bauwerke geht, weshalb sich eine Rundfahrt empfiehlt. Unter anderem legen dafür die Städte Shumaka und Sheki Zeugnis ab. Nur 75 km südlich von Baku befinden sich die Höhlen von Kobustan. Hier kann man etwa 10000 Jahre alten Höhlenmalereien bestaunen. Mitunter amüsante Kommentare, von römischen Legionären hinterlassen, komplettieren inzwischen die Attraktion. Wer sich zu einer Reise die Küste entlang entscheidet, der wird auf eine Vielzahl von Festungen stoßen. Im Mittelalter errichtet, dienten sie dem Schutz vor Angriffen vom Meer aus. Vielleicht lockte der Wein, der noch heute traditionell in Aserbaidschan angebaut wird.